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Termine und Idee

Soziales Lernen nach Noten:

Schüler führen bei Konzert eigene Stücke auf



Alle reden davon, wie wichtig die Förderung der sozialen Kompetenz mit Musik ist – „ambi“ macht es vor. Ambi (Abenteuer Musik – Bremerhavener Initiative) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule für Künste Bremen (HfK) und des Bremerhavener Kulturamts.

Das Ziel:

Jugendliche an die Neue Musik heranzuführen und ihnen einen praktischen und kreativen Zugang zu ihren eigenen musikalischen Mitteln zu bieten.

Die Abschlusspräsentation geht am Dienstag, den 17. Juni 2008 um 19.30 Uhr  im neuen Kulturzentrum "Die Theo" in Bremerhaven/Lehe über die Bühne.

Bei der pädagogischen Arbeit geht es vor allem um das soziale Lernen: Komponieren und Musizieren in Gruppen, Präsentation im öffentlichen Konzert. Die Schülerinnen und Schüler haben unter der Anleitung professioneller Musiker(innen) im Laufe eines halben Jahres in den regulären Unterrichtsstunden eigene Kompositionen erarbeitet, die sie in einer Abschlusspräsentation der interessierten Öffentlichkeit vorstellen.

Die Team-Leitung des Projekts hat auch in diesem Jahr wieder der Komponist und Hochschullehrer Prof. Erwin Koch-Raphael von der HfK Bremen, auch diesmal wieder tatkräftig unterstützt von der  Bremerhavener Komponistin Kazuyo Nozawa. Ein weiteres Angebot für die mitwirkenden Schüler sind Workshops und Schulbesuche zum Thema Bühnenpräsenz unter der Leitung von Eva Schimmelpfennig.

Wie schon im letzten Jahr unterstützen auch Musiker(innen) des Stadttheaters das Projekt ("Commedia Ensemble"), indem sie die teilnehmenden Kurse in den Schulen besuchen und auf ihre ganz eigene Art mit den Schülern arbeiten, die Koordination hierfür liegt wieder beim Oboisten Eberhard Holbein.

Beteiligt sind die Musiklehrer Johannes B. Rodermond mit einem Leistungskurs Musik der 11. Jahrgangsstufe des SZ Geschwister Scholl, Dr. Georg Mondwurf mit einem Kurs des SZ Carl von Ossietzky und Ingo Beck mit einem Grundkurs Musik der 12. Jahrgangsstufe des SZ Carl von Ossietzky. Da die Schülerinnen und Schüler sich nicht nur mit reinen Musikstücken, sondern auch mit Performance beschäftigt haben, wird es im Konzert nicht nur was auf die Ohren geben, sondern auch manch Überraschendes für die Augen.

Bei der Abschlusspräsentation, die am 17. Juni um 19.30 Uhr stattfindet, werden Kompositionen der beteiligten Schüler vorgestellt.

Veranstaltungsdauer: rund 90 Minuten.

Eintritt:

1 Euro als Spende für die Aktion „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“.



Neues Thema für 2008:

„Brücken...“

Ein Schlüsselbegriff, nicht nur in der japanischen Landschaftsarchitektur (Zen-Gärten), sondern ebenso in der japanischen Musik und Poesie, ist die Brücke. Sie dient in allen diesen Bereichen als Verbindung zweier Welten und symbolisiert den reinigenden Übergang. Brücken dienen dazu, etwas Neuem zu begegnen und bewirken stets eine Veränderung. Sei es, dass man plötzlich langsamer weitergeht, in eine unbekannte Welt gelangt, als architektonisches Element oder als Klangunterbrechung in der Musik. Zum Beispiel wie es beim Komponisten Toshio Hosokawa heißt:

Ich versuche immer, mit der Musik einen Weg zu finden, um von hier in eine andere Welt zu gelangen, und diesen Weg zu eröffnen, ist ein Ziel dieser Komposition.

Ebenso wie die Brücken in einem Garten dazu dienen, eine andere Welt zu betreten, nutzt Hosokawa seine musikalischen Brücken um den Hörer in neue Klangwelten zu entführen. In seinem Werk Sen V für Akkordeon (1991) sind zum Beispiel die verschiedenen Klänge durch einen anhaltenden Tonfluss im Pianissimo voneinander getrennt. Der Hörer hat während dieser Brücke (bzw. Übergang) der Stille Zeit, den vorherigen Klang innerlich zu verlassen, und in einen neuen einzutauchen. Toshio Hosokawas Klänge kommen aus dem Nichts, zeigen sich kurz und verschwinden wieder in der Stille, die leerer Raum („Ma “) und alle Klänge der Welt zugleich ist.“ (aus Himiko Aglaja Koch: „Aus dem Geiste des Zen. Zur Musik und Architektur Japans“. Köln 2006).

Der Titel assoziiert aber auch die „Bridge“ in der populären Musik, als auch das Anliegen von ambi, Brücken zu bauen zur eigenen (und abenteurlich neuen) Musik und zum (künftigen) Publikum. Daraus entstand die Idee, eine dreiteilige Form für alle vorzuschreiben. Hierzu hat Kazuyo Nozawa einen kurzen (20-30 Sekunden dauernden) Anfangs-Teil komponiert und Erwin Koch-Raphael einen ebenso langen  Schluß-Teil, die Schülerinnen und Schüler  komponieren dann jeweils einen eigenen Mittelteil, welcher zwischen den beiden vorgegebenen "Brückenköpfen" vermitteln, „brücken“ muß. 

Das bedeutet: Alle Schülerinnen und Schüler  müssen zunächst die vorgegebenen 2 Teile (die in einer Art Noten vorliegen) realisieren und üben. Dadurch kommen sie praktisch in die musikalische Sprache hinein, um die es bei ambi 2008 geht. Anschließend  entwickeln sie eine gerichtete, sich entwickelnde Form dazu, da sie nach dieser Aufgabenstellung „modulieren“ müssen („Strukturmodulation“): Von "Brückenkopf" zu "Brückenkopf". Eine abenteuerliche Aufgabe ........

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